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Geschichte im Überblick

Der Name leitet sich von einem zum See gewordenen früheren Weserarm ab.
Zum Ortsteil Seehausen gehören die ehemaligen Dörfer Hasenbüren und Seehausen.

um 900
Das alte Dorf Seehausen entsteht am erhöhten Uferrand der Weser.

12. Jahrhundert
Entwässerung und Eindeichung des Vielandes. Die Dörfer Seehausen, Hasenbüren und Lankenau werden an ihrem heutigen Platz angelegt. Sie gehören zum Gohgericht Vieland.

1158
Kaiser Friedrich Barbarossa gestattet die Bebauung des Vielandes zwischen Weser und Ochtum. Kolonisten werden Eigentümer mit freien Besitz- und Verfügungsrechten.

1180
Die Bremer Erzbischöfe erhalten die Landesherrschaft über die Marschen am linken Weserufer.

1187
Seehausen wird als Sehusen erstmals urkundlich erwähnt.

1212
Das "Feste Haus Seehausen", Sitz des Ministerialen Bernhardus von Seehausen und Stützpunkt der Bremer Erzbischöfe, wird durch die Stedinger zerstört.

nach 1234
Nach der Niederlage der Stedinger Bauern verlieren die Bauern das Eigentum an ihrem Land, das in den Besitz geistlicher und adliger Grundbesitzer übergeht. Die Bauern bewirtschaften das Land weiterhin als Meier.

um 1250
Bau der St.-Jacobi Kirche in Seehausen durch die Grafen von Hoya.
Lankenau wird erstmals erwähnt.

1319
Hasenbüren wird erstmals erwähnt.

1582
Das Patronatsrecht über die Kirche fällt an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, später an die Kurfürsten von Hannover. Da die Herzöge nach der Reformation lutherisch geworden waren, der Bremer Rat aber das reformierte Bekenntnis gewählt hatte, entstehen viele Streitigkeiten aus dem Loyalitätskonflikt der Seehauser Pastoren zwischen dem lutherischen Kirchenherrn und dem reformierten Landesherrn.

1598
Teilung des Vielandes in Ober- und Niedervieland

17. Jahrhundert
Entstehung des Triptychon-Altars, der noch heute in der Seehauser Kirche steht.

1804
Der Kurfürst von Hannover verzichtet auf sein Patronatsrecht, und die Kirche in Seehausen gehört fortan zur bremischen Kirche.

1812
Seehausen, Hasenbüren und Lankenau haben zusammen 752 Einwohner.

1850/76
Pflasterung der Seehauser und Hasenbürener Landstraße.

1883–86
Im Rahmen der Weserkorrektion wird die "Lange Bucht", eine Weserschleife bei Lankenau, abgeschnitten. Seehausen verliert Land, das jetzt auf der rechten Weserseite vor Oslebshausen und Gröpelingen liegt.

Ende 19. Jahrhundert
Mit dem Hafenbau und der Industrialisierung in Gröpelingen und Oslebshausen lassen sich in Seehausen Hafenarbeiter nieder.

1905
Seehausen und Hasenbüren haben 1040 Einwohner.

1928/29
Für die Weserverbreiterung müssen neun Häuser in Seehausen weichen. Der Weserdeich und die Landstraße werden rund 150 m landeinwärts neu gebaut.

1945
Die Landgemeinde Seehausen wird in die Stadt Bremen eingemeindet.

1956/57
Nach der Eingemeindung Lankenaus erreicht Seehausen seine bisher höchste Einwohnerzahl: 1530. Auf der gegenüberliegenden Weserseite wird das Klöckner Stahlwerk angesiedelt.

1960–64
Bau des Neustädter Hafens. Der Ortsteil Lankenau muss weichen, und auch im Ortsteil Seehausen werden 23 Häuser abgerissen. Der ganze Stadtteil soll im Flächennutzungsplan als Industrie- und Vorratsgelände ausgewiesen werden. Die Seehauser Bevölkerung gründet eine Bürgerinitiative und versucht diese Festlegung zu verhindern.

1962–66
Bau der Bremer Kläranlage in Seehausen

ab 1980
Planung der Bundesautobahn 281, die in Seehausen die Weser queren soll. Zur Diskussion steht eine Brücken- oder Tunnelvariante. Es gibt wieder eine Bürgerinitiative in Seehausen, die gegen die Zerstörung des Dorfes durch die Brückenvariante kämpft.

1983
Verabschiedung eines Flächennutzungsplanes, in dem Seehausen nicht mehr als Industrie- und Vorratsgelände ausgewiesen ist.

2002
Der Bremer Senat beschließt, dass die Autobahn die Weser durch einen Tunnel queren soll.

Quelle: Focke-Museum und Weser-Kurier (Hrsg.): Bremen und seine Stadtteile. Katalogbuch zur Ausstellung im Focke-Museum, Bremen: Edition Temmen 2003.